3 Fragen an Thomas Andreas Beck

Am 19. Mai 2021 gibt Thomas Andreas Beck ein Re-Opening Konzert, bei dem er sein neues Album "Alles brennt" präsentiert.

 

 

 

 

 

Du hast das neue Album "Alles brennt" mit Thomas Pronai eingespielt. Wie war eure Aufgabenteilung? Wie war eure Zusammenarbeit?

Die Besonderheit war, dass wir meist getrennt voneinander gewerkt haben. Am Anfang waren 4 Demos auf Musikkassette, Thomas produzierte diese Lieder während des ersten Lockdowns, Nacht für Nacht alleine in seinem »Container Recordings« Studio. Treffen war kaum möglich und so waren die wenigen Kilometer zwischen Oslip und Breitenbrunn eine große Distanz. Thomas hatte volle künstlerische Freiheit – und ich hatte von Beginn an das Vertrauen, dass er mich versteht und den Kern meiner Lieder erkennt, schützt, freilegt. Als uns und unserem Manager Charlie Bader von der Medienmanufaktur klar war, dass es zwingend ein Album wird, wiederholten wir diese Methode in einem zweiten Schritt. Dieser Logik folgend sind die Seiten A und B der Platte entstanden.

 

Worauf verweist der Albumtitel "Alles brennt"?

Meine Kindheit war geprägt von der Floskel »Wer nicht hören will, muss fühlen« - damit war sehr oft die »gesunde Watsche« oder »Hausarrest« gemeint. Vor diesen Eskalationen und Strafen stand meist eine »letzte Vorwarnung«. Gewirkt haben Strafen auf mich immer gegenteilig – je mehr Watschen desto mehr Widerstand und Verrohung. Ab und zu schafften es jedoch hochemotionale, erkenntnisreiche Begegnungen, mich zum Umdenken zu inspirieren. »Alles brennt« ist ein Alarmschrei, eine letzte Warnung – bevor uns die Umwelt, der Populismus und vor allem die zum Himmel schreienden, globalen Ungerechtigkeiten eine letzte Megawatsche reinhauen.

 

Demnächst sind wieder Konzerte möglich, du wirst am 19. Mai 2021 im OFF-Theater spielen. Wie war die konzertlose Zeit für dich und was planst du für den 19.5.?

Diese Pandemie begann unmittelbar nachdem ich mein neues Buch »Texte die was keine Lieder geworden sind« heraus brachte und die Lesungstournee begonnen hatte. Für mich war klar, dass es jetzt los geht, dass ich mit dem Buch und dem poetisch-musikalischen Live-Format Erfolg haben werde. Die erste Lesung im Wiener »phil« war knackevoll – da hat kein Fuß mehr rein gepasst – und du konntest eine Nadel fallen hören. Und dann kam alles anders. Somit erklärt sich auch meine erste Frustration und Wut. Aus Wut wurde »www.kosteeswaseswolle.at« - eine dauerhafte, virtuelle Lesung zum selber lesen. Dann das Album »Alles brennt«. Zugleich wurde ich von vielen Unternehmern zu Hilfe gerufen, um an der Krisenbewältigung mitzuarbeiten. Mir war seit März 2020 keinen einzigen Tag langweilig, meine Vielseitigkeit zwischen Kunst und Wirtschaft hat sich als krisensicher bewahrheitet. Mittlerweile bin ich richtiggehend geil auf Konzerte und will auf nichts mehr warten müssen. Das Konzert wird die längst überfällige Plattenpräsentation sein, erstmals mit Thomas Pronai (Gitarre) und Georg Allacher (Keyboards) live auf der Bühne. Es ist »unser erstes Mal« - und das ist immer etwas Besonderes. (rlf)

 

19.5.2021: off theater, kirchengasse 41, 1070 wien, 20h

 

>> www.thomasandreasbeck.at